ROSSTAL – Die ganz große Gleichstromtrasse, die die Energie quer durch Deutschland transportiert, bleibt Bayern und damit auch dem kleinen Dorf Raitersaich bei Roßtal erspart. Dennoch wird in Raitersaich wieder Protest der Bürgerinitiative Stromtrassen-Widerstand (BI) laut.
“Ein Dorf vor dem Ausverkauf? Der Eindruck könnte einen glatt beschleichen. In Raitersaich sind diverse Anwesen zu haben. Das Schild „Zu verkaufen“ steht an etlichen Häusern.”
“Die Anzeichen verdichten sich, dass die Stromtrasse Süd-Ost mit ihren bis zu 75 Meter hohen Masten auch durch den Landkreis Fürth führen könnte. Noch bis 15. Mai können Bürger Einspruch dagegen einlegen.”
Dass dies in Raitersaich tatsächlich so ist, wurde am Umspannwerk mit einer leuchtenden Aktion eindrucksvoll bestätigt. Im Magnetfeld der bereits vorhandenen 380 kV Hochspannungsleitungen machen die Leuchtstoffröhren ihrem Namen alle Ehre: sie beginnen zu Leuchten, auch ohne Stromanschluss. So konnten sich um die 300 Menschen aus dem Landkreis Fürth, Landkreis Ansbach, aus dem Nürnberger Land und aus Oberfranken ein Bild machen, wie wir Raitersaicher bereits jetzt vom Strom belastet sind. Und wie mit der Umsetzung des Netzentwicklungsplans (NEP 2014 2. Entwurf), das Sterben des Dorfes Raitersaich wohl besiegelt sein wird. In diesem NEP Horrorszenario wird deutlich, was bis zum Jahr 2024 auf Raitersaich und Umgebung zukommen könnte.
Die Herren Landräte Dießl aus Fürth und Dr. Ludwig aus Ansbach, Roßtals 1. Bürgermeister Herr Völkl, Heilsbronns 3. Bürgermeister Herr Stemmer und der 1. Bürgermeister aus Pegnitz Herr Raab haben bei dieser Aktion ihre Solidarität mit uns Raitersaichern ausgesprochen und uns weitere Unterstützung im Kampf gegen die Monster-Stromtrassen zugesagt.
Hier ein Zitat zu den angeblich drohenden unterschiedlichen Preiszonen Nord-/Süddeutschland:
„Das in die aktuelle Diskussion immer wieder eingebrachte Argument, ein reduzierter oder zeitlich verzögerter Ausbau der Übertragungsnetze nach Bayern führe zu zwei unterschiedlichen Preiszonen mit höheren Strompreisen für Verbraucher in Süddeutschland, ist derzeit nicht mehr als eine Annahme“, stellt Hasler fest. „Der politische Spielraum für die Gestaltung der erforderlichen Rahmenbedingungen ist noch nicht ausgeschöpft.“
ROSSTAL - Die Protestbanner an Gartenzäunen und Hausmauern Raitersaichs sind weitgehend verschwunden. Doch der Widerstand gegen die Gleichstrompassage Süd-Ost, von der eine Alternativtrasse durch den Landkreis Fürth führen würde, ist ungebrochen. Zum großen Aktionstag des Bündnisses der Trassengegner am Sonntag, 29. Juni, holt die in Raitersaich formierte Bürgerinitiative (BI) nach der Aktion „Feuer & Flamme“ im Frühjahr zum neuerlichen Kraftakt aus.
ROSSTAL - In einer Bürgerinitiative (BI) wollen die Gegner der möglichen Stromtrasse durch den Landkreis Fürth ihren Widerstand besser organisieren. Sie schlossen sich in dem Dorf zusammen, das bereits jetzt am stärksten von Stromleitungen eingekreist ist: in Raitersaich. Die Sprecherin der BI Stromtrassenwiderstand, Andrea Platzer, erklärt, warum ein breites Bündnis nötig ist.
eine geplante Variante für die Stromtrasse würde durch den Landkreis Fürth – flächenmäßig kleinster, dichtestbesiedelter Kreis in Bayern – führen. Dies allein schon ein Ausschlussgrund. Westlich der Ortschaft Raitersaich befindet sich bereits Deutschlands größtes Umspannwerk, mit den dazugehörigen Masten und Leitungen. Nun plant man östlich, nahe der Wohnbebauung, eine neue Monstertrasse. Sportgelände und Spielplatz befänden sich fast unter der Leitung. Raitersaich würde von Stromleitungen eingeschnürt! Wachstum – nicht mehr möglich! Freizeitgestaltung – egal in welcher Richtung – nur unter Strom! Menschenverachtend! Wo sind die Politiker, die Schaden von uns abwenden sollen?
Mit freundlichen Grüßen
Inge Hammer
Müncherlbacher Str. 28 90574 Roßtal-Raitersaich
ROSSTAL - Nach der erfolgreichen Aktion: „Feuer und Flamme gegen die geplante Stromtrasse“ wurde in Raitersaich eine Bürgerinitiative (BI), bisher noch ohne Namen, gegründet.
ROSSTAL - „Es wird nicht bei diesem Aktionstag bleiben. Auch wenn wir jetzt erst die Kommunalwahl abwarten: Wir werden dranbleiben!“ Michael Brak ist bewegt. Als am Samstag die Sonne hinterm Horizont versinkt, ist er sichtlich stolz auf das, was unzählige Aktive aus Raitersaich, aus Clarsbach, aus Müncherlbach innerhalb weniger Wochen auf die Beine gestellt haben. Es brennt kilometerweit lichterloh.